Städtische Forstazubis bauen nach historischem Vorbild sieben Meter langen Einbaum

Mit vereinten Kräften des Forstamts und der Museen ist das größte Ausstellungsobjekt der Sonderausstellung 'KULT(UR)WALD. Die Besiedlung des Schwarzwalds' auf dem Landweg gut angekommen.

Die Vorbereitungen für die Sonderausstellung 'KULT(UR)WALD. Die Besiedlung des Schwarzwalds' laufen im Franziskanermuseum auf Hochtouren. Bis zur Ausstellungeröffnung am 13. Mai, um 17 Uhr, verbleiben noch vier Wochen, um die Objekte in das Museum zu transportieren und attraktiv zu präsentieren. Erfreulicherweise ist das größte Ausstellungsstück, ein langes Boot aus Weißtanne, bereits gut angekommen. Dies ist umso erfreulicher, als der Einbaum, ein schmales Boot mit sieben Metern Länge, in einer spannenden Kooperation mit dem Forstamt der Stadt Villingen-Schwenningen entstanden ist. Die Forst-Azubis haben das Boot selbst nach einem historischen Vorbild und mit einem Bauplan des Archäotechnikers Frank Trommer hergestellt.  Das Original ist ein frühmittelalterlicher Einbaum aus der Zeit von 650 – 725 n. Chr., der 1929 beim Bau der Staumauer des Schluchsees gefunden wurde. Der Einbaum, der wohl für den Fischfang verwendet wurde, ist ein Hinweis auf die frühe Besiedlung des Schwarzwalds. Das Original befindet sich heute als wichtiger siedlungsgeschichtlicher Fund im Archäologischen Landesmuseum Konstanz. 

Die Rekonstruktion des schmalen Bootes wurde durch die Azubis in der Ausbildungswerkstatt beim Salvest aus einem einzigen Stamm einer Weißtanne gefertigt. Spannend war dabei, dass die Auszubildenden unter Anleitung ihrer Ausbilder Holger Knauss und Hubert Fleig  alle Arbeitsschritte von der Holzernte bis zur Fertigstellung ausführten. Für einige Arbeitsschritte konnte mit historischen Werkzeugen, z.B. mit einer Dechsel, gearbeitet werden. Der Ausbildungsrevierleiter Hubert Fleig konnte dabei im Fundus des Forstbetriebs noch einige ältere Werkzeuge einsetzen, die ansonsten im Alltag nicht mehr gebraucht werden.

Roland Brauner, stellvertretender Forstamtsleiter der Stadt Villingen-Schwenningen, ist stolz, dass dieses landesweit einmalige Azubiprojekt gelungen ist und im Rahmen der Sonderausstellung prominent präsentiert werden kann.

Wer mehr zur frühen Besiedlung des Schwarzwalds und zur Bedeutung des Einbaums am Schluchsee erfahren möchte, kann ab 14. Mai die Sonderausstellung im Franziskanermuseum besuchen und bereits jetzt online Führungstickets buchen (www.franziskanermuseum.de)

Zur Ausstellung:

Vom 14. Mai bis 16. Oktober 2022 wird im Franziskanermuseum in Villingen-Schwenningen die Sonderausstellung »KULT(UR) WALD. Die Besiedlung des Schwarzwalds« gezeigt, die der Frage nachgeht, wann der Schwarzwald erstmals besiedelt und erschlossen wurde. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch.

Die Flyer mit dem Begleitprogramm liegen im Franziskaner Kulturzentrum aus und sind online auf www.franziskanermuseum.de abrufbar.

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