Die Ausstellung 'damals – heute'

Samstag, 27.07.2024

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Veranstaltungsort

Städtische Galerie
Friedrich-Ebert-Straße 35
78054 Villingen-Schwenningen

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Samstag, 27.07.2024

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Die Ausstellung 'damals – heute'-1

Die 'kleine galerie' – eine große Tat! Die Ausstellung 'damals – heute' stellt Kunstwerken, die in der 'kleinen galerie' zu sehen waren, zeitgenössische Arbeiten gegenüber

1959: am 25. Januar beruft Papst Johannes XXIII. überraschend das II. Vatikanische Konzil ein und am 21. Oktober wird das vom Architekten Frank Lloyd Wright geplante Solomon R. Guggenheim Museumin New York eröffnet. In Schwenningen, der kleinen, jedoch weltweit größten Uhrenproduzierenden Stadt am Neckar, lädt in diesem Jahr die 'kleine galerie' erstmals nach den Schrecken des II. Weltkrieges zu einer Ausstellung mit aktueller Kunst ein: zu sehen sind Bilder von Rolf Baumann, Horst Eidel und Felix Schlenker. 

Was vor 65 Jahren im Treppenhaus des Architekturbüros von Karl Heinichen in der Herdstraße 24 begann, führte ab 1961 zu einer konsequenten Ausstellungstätigkeit mit aktuellem Kunstschaffen, die bis 1964 in den Büroräumen des Architekten, und von 1965 bis 1967 im Untergeschoß des alten Zollamtes in der Güterstraße, – jetzt mit städtischer Unterstützung von jährlich 500 Mark – zeitgenössische Kunst in dem protestantisch-roten Schwenningen präsentierte.

Die beiden Ausstellungsmacher Karl Heinichen und Felix Schlenker verfolgten in ihrem Ausstellungsprogramm "ein klares Konzept zwischen Konstruktivismus und Konkreter Malerei: Im monatlichen Wechsel wurden Werke zeitgenössischer Künstler gezeigt – in einer Auswahl von äußerster Konsequenz und sicherem Gespür für (kommende) Größe(n)", schreibt der Historiker Michael Zimmermann in seinem Beitrag "50 Jahre 'kleine galerie' Schwenningen zwischen Sensation und Skandal" im Staatsanzeiger Nr. 40 vom 16. Oktober 2009. Zu sehen waren Werke der damals jungen Kunstschaffenden wie z.B. Horst Antes, Hans-Peter Alvermann, Rolf-Gunter Dienst, Piero Dorazio, Gotthardt Graubner, Gruppe X (Wolfgang Lukowski, Peter Thoms, Jürgen Wegener), Emil Kiess, Charlotte Posenenske, Lothar Quinte, Peter Roehr oder Johannes Schreiter. Für Kunstinteressierte – nach Auskunft von Heinichen besuchten 35 - 60 Kunstfreunde aus der ganzen Region die jeweiligen Präsentationen – wurden zudem Künstlergespräche und "Lesungen, die der Konkreten Malerei die Konkrete Poesie beigesellten", angeboten. 

Für die lokale Zeitung 'Neckarquelle' übersetzte Robert Kudielka als kunstbegeisterter Gymnasiast den Bilder-Kosmos von Fritz Ruoff, Bernd Berner, Georg Karl Pfahler, Klaus Jürgen-Fischer oder Raimund Girke wie die Bilderwelten vieler anderer Künstler in geschriebene Sprache. Kudielka, der später Philosophie, Klassische Philologie, Germanistik und Kunstgeschichte studierte, promovierte mit einer Studie zu Kants 'Kritik der Urteilskraft' und war von 1978 bis 2010 Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Theorie der Kunst an der Universität der Künste Berlin. Seit 1997 ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg. Seine Kunstkritiken über die Ausstellungen der 'kleinen galerie' standen so am Beginn der großen Kariere des berühmten Kunsthistorikers.

Das Wirken der 'kleinen galerie' endete im November 1967 mit der Ausstellung von Werken des 'Forum Kunst'-Mitbegründers Romuald Hengstler. Das persönliche Interesse von Felix Schlenker, selber Kunst zu schaffen und diese in eigenen Ausstellungen zu zeigen, so berichtet der Stuttgarter Kunstkritiker Günther Wirth in einem Text über die 'kleine galerie', stand jetzt im Vordergrund. Und Wirth resümierte mit großem Respekt über Felix Schlenker: "Er beharrte bis zum Ende der 'kleinen galerie' auf einem konsequenten Ausstellungsprogramm. Darin ist er ein Vorbild für viele andere geworden. Jedenfalls", so Günther Wirth, “war die 'kleine galerie' eine große Tat.”

Die Ausstellung 'damals – heute' im 'Lovis-Kabinett' der Städtischen Galerie zeigt neben zahlreichen Plakaten, Bilder, Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen, auch ausgewählte Werke aus den Schenkungen der Sammlung Familie Haller, Sammlung Familie Heinichen und der Sammlung Felix Schlenker, die vor 65 Jahren in der 'kleinen galerie' in Schwenningen erstmals zu sehen waren. Ergänzt werden diese Kunstwerke mit Arbeiten der 'kleinen galerie'-Künstler, die Heinichen und Schlenker später erworben haben.

Kunst von zeitgenössischen Künstlern aus der Sammlung der Städtischen Galerie, sind diesen Kunstwerken aus der Zeit der 'kleinen galerie' gegenübergestellt. Im Foyer des 'Lovis-Kabinetts' begrüßt das Wortobjekt 'ALLESNICHTSALSEINSPIEL' von Babak Saed die Gäste. Die raummächtige Installation 'Passage' des Künstler-Duos Ariane Faller/Mateusz Budasz ist den Plakaten der 'kleinen galerie' im Erdgeschoß gegenübergestellt und führt zur Vitrine, in der Fotografien und Skizzen von Charlotte Posenenskes Ausstellungskonzept gezeigt werden. Die malerisch-dichten Bilder von Romuald Hengstler korrespondieren mit den fein-pointierten Zeichnungen von Gabriela Oberkofler. Ein Kopfbild mit 2facher Holzrahmung von Klaus Jürgen-Fischer eröffnet die Präsentation figurativer Werke von Horst Antes, Friedemann Hahn, Richard Haizmann, Dorothea Heinrich und Hanna Nagel. Im Obergeschoß spiegelt sich Gerhard Langenfelds zweiteiliges 'Atelier-Interieur' im doppelten Sinne mit der Brandcollage 'Introversion 15/61/C' von Johannes Schreiter und Roland Martins 'Plastik' wie Georg Herolds Auflagenobjekt 'Fliegende Latte' werden von Paul Schwers Lichtobjekt 'Singen wouw-wouw' illuminiert.

Die Ausstellung 'damals – heute' erinnert daran, wie Karl Heinichen und Felix Schlenker mit ihren Aktivitäten in der 'kleinen galerie' die 'Moderne' nach Schwenningen brachten und zeigt deren Motivation, "ein Verständnis für die frühe Avantgarde in der Mitte der Gesellschaft zu schaffen", wie es Stephan Rößler im Interview am 24. Mai 2022 im Schwarzwälder Boten unterstrich. Sie wurde so zu einem "Leuchtturm der Kunstgeschichtsschreibung". Im Dialog mit der Kunst von 'damals' und den aktuellen Werken der Kunstschaffenden von 'heute' können die kunstinteressierten Besucher neben einem 'Blick' in die Geschichte der jungen Bundesrepublik auch neue Seherlebnisse im Schaffen der zeitgenössischen Künstler erfahren.

damals – heute

Die 'kleine galerie': Kunst der 60er Jahre im Dialog mit zeitgenössischen Werken

20. Juli bis 6. Oktober 2024

 

Führungen

Führungstermine sowie weitere Informationen finden Sie auf der Website der Städtischen Galerie

Künstler der ‘kleinen galerie’ und aus den Schenkungen der Sammlung Familie Haller, der Sammlung der Familie Heinichen und der Sammlung Felix Schlenker

Horst Antes, Hans-Peter Alvermann, Julio Rondo y Blanko, Willi Bucher, Elmar Daucher, Rolf-Gunter Dienst, Piero Dorazio, Klaus Jürgen-Fischer, Christoph Freimann, Raimund Girke, Hannes Grosse, Gruppe X (Wolfgang Lukowski, Peter Thoms, Jürgen Wegener), Romuald Hengstler, Emil Kiess, Rolf Kissel, Hans König-Klingenberg, Sol Lewitt, Erich Lindenberg, Roland Martin, Heinz Otto Müller-Erbach, Hanna Nagel, Georg Karl Pfahler, Charlotte Posenenske, Lothar Quinte, Peter Roehr, Felix Schlenker, Johannes Schreiter, Peter Thoms

 

Künstler aus der Sammlung der Städtischen Galerie 

Kirstin Arndt, Karsten Bott, Holger Bunk, Ariane Faller/Mateusz Budasz, Sinje Dillenkofer, Javier Klaus Gastelum, Ina Johanna Götte, Friedemann Hahn, Richard Haizmann, Dorothea Heinrich, Anian Herden, Georg Herold, Albert Hien, Wolfgang Laib, Gerhard Langenfeld, Ute Lechner, Katharina Mayer, Gerold Miller, Wilhelm Morat, Gabriela Oberkofler, Jürgen Palmtag, Bridget Riley, Stefan Rohrer, Babak Saed, Peter Sauerer, Robert Schad, Marco Schuler, Paul Schwer, Katja Strunz, Pascale Wiedemann, Georg Winter

 

Städtische Galerie 'Lovis-Kabinett'

Friedrich-Ebert-Straße 35

78054 Villingen-Schwenningen, Schwenningen

Tel. 07720/82-1098

E-Mail: galerie@villingen-schwenningen.de

 

 

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 13 - 17 Uhr

Donnerstag 13 - 20 Uhr, Montag geschlossen

Eintritt frei